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Caritas-Dienstgeber weisen die überzogenen Forderungen der Mitarbeiter­seite zurück und fordern Realitätssicht

Die DGS weist die Forderungen der MAS zur Tarifrunde 2025 angesichts der derzeitigen wirtschaftlichen Lage als unrealistisch und unausgewogen zurück.

Berlin/Freiburg, 5. November 2024 – Die Dienstgeberseite der Arbeitsrechtlichen Kommission des Deutschen Caritasverbandes betrachtet die Forderungen der Mitarbeiterseite zur Tarifrunde 2025 mit Sorge. Die Forderungen, die sich an die aktuelle Tarifrunde im Öffentlichen Dienst anlehnen und eine Erhöhung der Gehälter um 8 Prozent, mindestens jedoch 350 Euro pro Monat, drei zusätzliche freie Tage sowie verbesserte Zuschläge anstreben, sind in der derzeitigen wirtschaftlichen Lage unrealistisch und unausgewogen.

Schwierige wirtschaftliche Rahmenbedingungen

DGS-Sprecher Norbert Altmann kritisiert: „Die bereits bezifferbaren Forderungen der MAS zur Entgeltsteigerung und den zusätzlichen freien Tagen haben ein Volumen von deutlich über 10 Prozent. Noch nicht klar zu benennen sind die Kosten der weiteren Forderungen. Das ist vor dem Hintergrund der angespannten finanziellen Situation der Dienste und Einrichtungen nicht tragbar.“ Nach den Jahren hoher Inflation haben sich die Reallöhne zuletzt stabilisiert und sind wieder gestiegen. Die wirtschaftliche Belastbarkeit sozialer Einrichtungen ist jedoch aufgrund der stark zugenommenen Gesamtkosten begrenzt. Investitionen in die Zukunft und eine nachhaltige Absicherung der Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel.

Letzte Tarifrunde bereits außergewöhnlich hoch

Die Dienstgeberseite erinnert daran, dass bereits die letzte Tarifrunde zu einem außergewöhnlich hohen Abschluss mit Entgelterhöhungen von bis zu 16,5 Prozent geführt hat, der bis an die Belastungsgrenze ging. In diesem Kontext sind die neuen Forderungen der Mitarbeiterseite überzogen und lassen die wirtschaftliche Realität außer Acht. Handlungsfähigkeit und Verlässlichkeit der Caritas-Einrichtungen dürfen durch die Tarifrunde nicht gefährdet werden.

Herausforderungen bei der Besetzung von Leitungspositionen

Bereits jetzt bestehen in vielen Einrichtungen und Diensten Schwierigkeiten, Leitungspositionen wie Wohnbereichs-, Gruppen- oder Pflegedienstleitungen zu besetzen. Die Attraktivität solcher Positionen wird durch die geringe Differenzierung der Entgelttabelle beeinträchtigt. Trotz der Übernahme von Verantwortung verdienen viele Führungskräfte im Schnitt häufig weniger als 500 Euro monatlich mehr als Mitarbeitende ohne Leitungsfunktion. Eine zusätzliche Stauchung der Entgelttabelle, wie sie jetzt von der Mitarbeiterseite gefordert wird, würde diese Problematik weiter verschärfen und wichtige Anreize zur Übernahme von Verantwortung eliminieren.

Daher betont DGS-Sprecher Norbert Altmann: „Schon in den vergangenen Tarifrunden haben jeweils die unteren und mittleren Bereiche der Tabelle überproportionale Steigerungen erfahren, so dass in dieser Tarifrunde Fach- und Führungskräfte in den Blick genommen werden sollten. Ich hoffe jetzt auf eine sachliche Verhandlungsrunde. Mein Ziel ist ein angemessener Interessensausgleich, mit dem wir zeigen: Der Dritte Weg funktioniert – zum Wohle der Einrichtungen und Dienste, der Mitarbeitenden der Caritas sowie der von uns betreuten und unterstützten Menschen.“

Über die Arbeitsrechtliche Kommission

Die Arbeitsrechtliche Kommission des Deutschen Caritasverbandes e.V. (AK Caritas) legt die Richtlinien für Arbeitsverträge in den Einrichtungen und Diensten des Deutschen Caritasverbandes (AVR Caritas) fest. Die AK Caritas ist paritätisch mit Vertreterinnen der Dienstgeberseite (Arbeitgeberinnen) und Dienstnehmern (Mitarbeitenden) besetzt und regelt die Arbeitsbedingungen für ca. 740.000 hauptberufliche Mitarbeitende in bundesweit über 25.000 caritativen Einrichtungen und Diensten.

Ihre Ansprechpartnerin

Sylvia Lutz-Munder
Kommunikationsreferentin

Geschäftsstelle der Dienstgeberseite
0761 200 787
presse@caritas-dienstgeber.de
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