„Ruhepol der Arbeitsrechtlichen Kommission“ – Norbert Beyer verabschiedet

Der Vorsitzende der Arbeitsrechtlichen Kommission Matthias Mitzscherlich verabschiedete im Rahmen der Sitzung der Bundeskommission zusammen mit den Sprechern von Mitarbeiter- und Dienstgeberseite, Thomas Rühl und Norbert Altmann, Norbert Beyer nach 27 Jahren als Geschäftsführer der Arbeitsrechtlichen Kommission.

Mitzscherlich erinnerte sich in seiner Rede an die vielen Begegnungen mit Norbert Beyer auch jenseits der AK, etwa im Caritasrat und in der Delegiertenversammlung. Als „Mister Arbeitsrecht“ schätzte er Norbert Beyer als kompetenten Berater, der stets mit großer Besonnenheit auch angesichts akuter Konflikte agierte. Die Arbeit in der AK habe Beyer mit – zumindest äußerlicher – Ruhe und der nötigen Nüchternheit zu gestalten gewusst. Der AK-Vorsitzende hob Beyers Verdienst für das Kirchliche Arbeitsrecht hervor, das er auch durch seine Persönlichkeit in besonderer Weise geprägt habe.

Norbert Altmann und Thomas Rühl schlossen sich den Dankensworten an. Altmann rühmte Beyers Fähigkeit, hitzige Diskussionen in der AK wieder auf inhaltliche Aspekte zurückzuführen. Thomas Rühl pflichtete seinen Vorrednern bei und bedankte sich bei Norbert Beyer, stets darauf geachtet zu haben, dass die Mitarbeiterseite „nicht untergebuttert“ werde.

Mit seinen „letzten Worten“ in der AK bedankte sich Norbert Beyer für das viele Lob und gab einen Rückblick über die letzten 27 Jahre der Arbeitsrechtlichen Kommission. Seine Arbeit für diese sei geprägt gewesen von der Wandlungsfähigkeit des Kirchlichen Arbeitsrechts und der AK. Viele Reformprozesse habe er mitgemacht und herausfordernde Zeiten erlebt. Während zu Beginn seiner Tätigkeit die ganze fachliche Kompetenz bei der Geschäftsstelle der AK lag, wurden 2013 die seitigen Geschäftsstellen eingerichtet. Von den jüngsten Entwicklungen hob er die Schaffung der Anlage 7 AVR 2021 als eine „tolle Sache“ hervor ebenso wie die 2022 beschlossene Inflationsausgleichszahlung.

Norbert Beyer bedankte sich bei dem aktuellen wie den vorherigen Vorsitzenden und den Mitgliedern der AK sowie den seitigen Geschäftsstellen für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Sein besonderer Dank galt den Mitarbeitenden seiner Geschäftsstelle, ohne sie hätte er – auch mit Blick auf die Herausforderungen der Corona-Pandemie – „es nicht hinbekommen“. Zuletzt bedankte er sich bei seinen Vorgesetzten, die ihm stets den Rücken freigehalten hätten und beratend zur Seite gestanden seien.

Beyer schloss seine Rede mit der Feststellung, das Kirchliche Arbeitsrecht sei gut aufgestellt. Mit Blick auf die vielen Prozesse, die er miterleben durfte, gab er der Bundeskommission die Worte mit: „nach dem Spiel, ist vor dem Spiel“. Dazu gab es Schokoladenpralinen, um den Abschied zu versüßen.

Norbert Altmanns vollständige Rede zum Abschied von Norbert Beyer:

Lieber Herr Beyer,

mit Ihnen verlässt – ich darfs wohl sagen – ein Urgestein des kirchlichen Arbeitsrechts das Schiff der Caritas. Die AVR Caritas sind seit mehr als einem Vierteljahrhundert mit Ihrem Namen verbunden. In dieser Zeitspanne hat die Arbeitsrechtliche Kommission große Wandel durchlaufen – Sie haben diese mit Ihrer ausgleichenden, konzentrierten und zurückhaltenden Art erfolgreich begleitet. Die Dienstgeberseite dankt Ihnen für Ihr Engagement und die langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit. Sie haben uns spüren lassen, dass Ihnen die Arbeit für die Arbeitsrechtliche Kommission, die Weiterentwicklung der AVR und des Dritten Wegs Freude gemacht hat und Sie mit dem Herzen dabei waren. Sie haben die Funktion des Geschäftsführers der AK als Ruhepol ausgestaltet – eine Gabe, die wir auch Ihrer Nachfolgerin oder Ihrem Nachfolger wünschen.

Bei der Leitung der Geschäftsstelle der AK geht es um mehr als nur um das Organisieren von Übernachtungen und Verpflegung – wobei wohl gemerkt auch dies wesentlich zum Gelingen von AK-Sitzungen beiträgt. Indem Sie gemeinsam mit Ihren Kolleginnen und Kollegen in der Kommissionsgeschäftsstelle den Vorsitzenden in der Vorbereitung auf die Sitzungen unterstützen, leisteten Sie einen wichtigen Beitrag dazu, dass die AK strukturiert und konstruktiv arbeiten konnte. Während der Coronakrise war es vor allem auch Ihrem Einsatz zu verdanken, dass die AK in schwierigen Zeiten arbeitsfähig blieb und neue Wege gehen konnte was Sitzungsformate und Abstimmungsprozesse betrifft.

Besonders hervorheben möchte ich zudem Ihr Hinwirken auf einen guten und unkomplizierten Austausch der Geschäftsstellen. Dabei stützte Sie stets Ihre Überzeugung, dass in einer vertrauensvollen Zusammenarbeit aller Akteure der Schlüssel für eine erfolgreiche Tarifarbeit im Dritten Weg liegt. Doch nicht nur um die AK haben Sie sich langjährig verdient gemacht. Die AVR haben Sie darüber hinaus auch als Mitherausgeber des Praxiskommentars zum Caritastarif geprägt, der als Standardwerk die Praxis in der Anwendung seit Jahren unterstützt.

Für alles das – und natürlich auch für die vielen persönlichen, anregenden Gespräche am Rande von Sitzungen und Tagungen – dankt Ihnen die Dienstgeberseite sehr herzlich! Für die Zeit, die nun vor Ihnen liegt, wünschen wir Ihnen Gesundheit, viele gute Begegnungen und Gottes Segen. Da Sie gerne wandern – wie wir aus gut informierten Quellen wissen, wollen Sie demnächst den Bodensee umrunden – und guten Wein zu schätzen wissen, schenken wir Ihnen gemeinsam mit der Mitarbeiterseite einen Wanderführer zum Bodensee sowie einige gute Tropfen aus dem Kaiserstuhl. Gutes Wandern Ihnen und wohl bekomm’s.

Norbert Altmann, Sprecher der Dienstgeberseite, Fulda, 23. März 2023

Fotos: Oliver Hölters